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Über eine Strukturierung der Parasitenkunde


W1.1 Parasiten in den empirisch-analytischen Wissenschaften

Von den infektiologischen Disziplinen ist die Parasitenkunde jene, deren Fachbereich die bunteste Vielfalt an Formen umfasst. Denn Parasitismus als Lebensform ist so alt wie das in zelluläre Einheiten organisierte Leben auf Erden an sich. Zählt man schmarotzende RNS-Stücke auch zu den Parasiten, so ist Parasitismus älter als das Leben selbst. Diese, heute sich als „springende Gene” präsentierenden Einheiten und die Prionen aus Konventionsgründen ausklammernd, ist das Sein aller „schmarotzender” biologischer Einheiten ein para­sitisches, denn Viren, infektiöse Malignom­zellen (canines Sticker-Sarkom, Devil Facial Tumour Disease des Beutelteufels), Bakterien, Pilze, Pflanzen, Protozoen, Würmer, sowie blutsaugende und gewebsfressende, „höhere” Taxa existieren durch Energieraub (in der Regel Nahrungs­raub), ohne ihren Wirt sogleich (dh vor oder während des Energieraubes) zu töten - auch wenn sie nur in seltenen Fällen eine Krankheit erregen, die zum Tod des Wirtes führt. Gelegentlich irrtümlich als „totes Ende” der Evolution betrachtet, sind doch parasitische Einheiten in Wahrheit evolutionär außerordentlich erfolgreich, wenn nicht sogar die erfolgreichste Lebens­form auf dieser Erde. 30% aller beschriebenen Tierarten sind Parasiten. Diese Tiere haben jede ökologische Nische besiedelt, sie haben jede Veränderung und alle Erdzeitalter überdauert und sich letztlich an alle Abwehrmaß­nahmen der Wirte angepasst. Parasitische Lebens­weisen findet man obendrein bei Mitgliedern aller Reiche der Lebewesen, dennoch werden nicht alle diese Lebewesen zu den Parasiten im engen Begriffssinne gezählt:

Die Fächer Virologie, Bakteriologie und Mykologie haben sich selbständig gemacht, die in der Rezeption des Begriffes historisch bevorrangte Botanik hat den Wortgebrauch freigegeben, und alle haben ein Sammelsurium von nicht von ihnen erfassten Erregern, Lästlingen und Überträgern hinterlassen, die man in den Medizinischen Fächern als Parasiten (s.str.) bezeichnet. Ihnen ist nichts anderes gemein, als dass es sich definitionsgemäß um eukaryote, heterotrophe Lebewesen ohne Zellwand handelt, dass der Wirt einer anderen biologischen Art als der Parasit angehören muss und dass weithin die Darwinschen Evolutionsregeln angewendet werden können. Im Kernbereich des Begriffes „Wirt eines Parasiten” liegt unzweifelhaft der Mensch, Homo sapiens Linnaeus, 1758 (medizinisch relevante Parasiten), und Nutz-, Haus- und Heimtiere (veterinärmedizinisch relevante Parasiten); sowie auch die meisten anderen eukaryoten, heterotrophen Lebewesen ohne Zellwand. Im Begriffshof befinden sich hingegen die Pflanzen. Meist außerhalb des gebräuchlichen Wirtsbegriffs liegen die Eubakterien, Archaea und Pilze. Sicher nicht in den Begriffsumfang fallen die Tierstock- und die Pflanzenfresser. Diese, übliche Abgrenzung ist allerdings unlogisch und nur durch den weit verbreiteten Ekel vor diesen Tieren erklärbar.

Biologische Einheiten mit schmarotzenden Formen (s.l.) und ihre Abgrenzung (vereinfacht)
Klasse-II-Transposons = eigennützige DNS-ParasitenKeine Lebewesen
Viren = DNS oder RNS + Proteine (+ Lipidhülle)
Prionen = Proteine (vermutlich) ohne DNS oder RNS
Bakterien (inkl. Chlamydien, Rickettsien, Mycoplasmen) = Prokaryote, zumeist mit Zellwänden aus Mureinprokaryote Lebewesen
Archaeen = Prokaryote zumeist mit Zellwänden aus Pseudomurein
„Pflanzen”, mit Zellwandautotrophe, eukaryote
Pilze = Eukaryote mit Zellwänden aus Chitinheterotrophe,
Freilebende Tiere„Tiere”, ohne Zellwand
Parasiten s.str. = Tiere, die auf Kosten eines artfremden Tieres, des Wirtes, leben

In der Medizin subsumiert man aus historischen Gründen unter dem Begriff Parasiten nur Tiere, die den zoologischen Taxa (meist Stämmen = „Bauplänen”) Protozoa, Platoda (Trematoda & Cestoda), Nematoda, Acanthocephala, Annelida, Arthropoda und Vertebrata angehören.

Streng zu unterscheiden ist ein Parasiten-Befall, eine Besiedlung eines Wirtes durch einen Parasiten ohne erkennbare Schädigung, von der Parasitose, einer Krankheit erregt durch einen Parasiten. Alle gründlich untersuchten, als Wirte geeigneten Organismen sind von Parasiten besiedelt, die sie jedoch nicht krank machen. Wäre diese Besiedlung als pathologisch anzusehen, gäbe es keine „gesunden” Tiere in freier Wildbahn und keine gesunden Menschen. Nur im Falle einer klinisch manifesten Krankheit ist Parasitenbefall ein pathologisches Phänomen und dann in der Regel behandlungsbedürftig.

Die Parasitologie ist die Lehre von einer (tierischen) Lebensgemeinschaft zum Schaden des einen und zum Nutzen des anderen Partners, und damit ein Spezialfall der Synökologie, der Lehre von den Beziehungen von Lebewesen untereinander innerhalb einer Lebensgemeinschaft.


W1.2 Rezente Definitionen eines Parasiten in den empirisch-analytischen Wissenschaften

Eisenmann [1835]: „Krankheit (durch ein Contagium animatum) ist Leben am Leben.”

Sprengel [1838]: „Parasitische Gewächse, dh diejenigen, welche auf anderen Organismen wachsen, sind nur dann wahre Parasiten, wenn sie ihren Nahrungsstoff unmittelbar aus den Säften lebender Vegetabilien in sich aufnehmen, . . . ” In: Brockhaus Encyklopädie, Leipzig 1838

Leuckart [1863]: „Als Parasiten bezeichnen wir alle diejenigen Geschöpfe, die bei einem lebenden Organismus Nahrung und Wohnung finden.”

Filiptschenko [1937]: „Der Parasit ist ein Organismus, dessen Lebensraum ein anderer Organismus darstellt.”

Piekarski [1954]: „Unter Parasiten verstehen wir solche Lebewesen, die zeitweise oder ständig ganz oder zum Teil auf Kosten eines anderen, in der Regel größeren Organismus, des sogenannten Wirtes leben, von ihm Nahrung, unter Umständen auch Wohnung oder ähnlichen Nutzen gewinnen und ihn bei geringer Anzahl nicht töten.”

Dogiel [1963]: „Parasiten sind solche Organismen, denen andere lebende Organismen als Lebensraum und Nahrungsquelle dienen, wobei sie die Aufgabe der Regulation ihrer Wechselwirkungen mit der sie umgebenden Außenwelt (teilweise oder ganz) auf ihre Wirte übertragen.”

Osche [1966]: „Ein Parasit ist ein Tier, dessen Lebensraum ein anderer Organismus, eben sein Wirt ist.”

Brockhaus Enzyklopädie [1972]: „Ein Parasit ist ein Lebewesen, das auf Kosten seines jeweiligen Wirtes lebt, ohne diesen unmittelbar zu töten, das ihn jedoch durch Nahrungsentzug, durch seine Ausscheidungen u.a. schädigen und dadurch parasitäre Krankheiten hervorrufen kann.”

Schmidt & Roberts [1985]: "Parasites are those organisms studied by people who call themselves parasitologists."

Hassl [2013]: Parasiten (s.str.) sind eukaryonte, heterotrophe Lebewesen ohne Zellwand (ehemals: Tiere), die vom Energieraub auf Kosten eines anderen, speziesfremden tierischen Individuums, des Wirtes, leben, dessen körperliche Integrität sie verletzen, ohne ihn jedoch vor oder zu Beginn des Energieraubs zu töten.

Alternative: Ein Parasit lebt interaktiv mit einem artverschiedenen Tier (Wirt) zusammen zu seinem Nutzen und zu dessen Schaden.


Bild-Anglerfisch

Abb. 1: Ein weiblicher Anglerfisch mit drei fusionierten Männchen (dunkelgrau). © A. Hassl.

Als fehlerhaft gelten alle Definitionen, die Schwangerschaften, Trächtigkeiten, Milchversorgung und andere Fürsorge an Angehörigen der gleichen Art (zB an Jungtieren oder Seneszente) in die Sphäre miteinbeziehen. Die Abgrenzung zum „reinen” Parasitismus ist in den Fälle sehr problematisch und unserem Gefühl widersprechend, in denen (Zwerg-)Männchen am oder im Weibchen derselben Art parasitieren, dh zu Zwecken des Nahrungserwerbs Gewebe des Geschlechtspartners aufnehmen. Ein bekanntes Beispiel für so einen Fall ist der Anglerfisch Haplophryne mollis (A.B. Brauer, 1902). Behelfen kann man sich, indem man die fusionierten und im männlichen Teil beinahe nur mehr auf die Keimdrüsen reduzierten Tiere als ein Individuum eines zwittrigen Fisches ansieht.


W1.3 Opportunisten

Definition einer opportunistischen, parasitischen Lebensform: Opportunistische Erreger sind Mikroorganismen, die Krankheiten erregen können, dies aber nicht immer auch tun. Sie kolonisieren üblicherweise den Wirt, infizieren ihn aber nicht. Dh es fehlt entweder das Eindringen, oder das Vermehren und/oder das Auslösen einer Immunreaktion. Wenn opportunistische Erreger im oder am Wirt ge­funden werden, können sie meist als normale mikrobiologische Flora angesehen werden. Sie können aber auch schwere, selbst tödliche Erkrankungen erregen, wenn sie an Stellen gelangen, die sie normalerweise nicht besiedeln, insbeson­dere wenn sie in das Wirtsgewebe gelangen und/oder wenn das Immunsystem des Wirtes geschädigt ist. Wegen der verminderten Stärke der Immunantwort sind immunsupprimierte Personen oder Wirbeltiere durch opportunistische Infektionen gefährdet, allerdings abhängig vom Typ der Immunsuppression unterschiedlich stark. Opportunistische Mikroorganismen können in Ausscheidungen von gesunden Erwachsenen nicht nachgewiesen werde, oder, falls sie doch auftauchen, eliminieren immunkompetente Erwachsene sehr schnell die Kolonisierung und werden nicht krank.


W1.4 Parasiten im äußeren Begriffshof und in anderen wissenschaftlichen Sphären

Bild-Phoresie

Abb. 2: Legionellen (Pfeil) in einer Akanthamöbe. © A. Hassl.

Transportparasiten, nicht zu verwechseln mit Parasiten in paratenischen Wirten. Der Transportparasitismus wird heute meist in Form der Phoresie gesehen, als vorübergehende Transportgesellschaft von einem Tier (Phoret, Gast), der ein anderes Tier (Phorent, Wirt) zum Zweck der Ortsveränderung nutzt, ohne es in seiner Integrität zu schädigen. Bei genauerem Hinsehen ist allerdings die Schädigung in Form von Energieraub klar festzustellen. In der Parasitenkunde ist der Fall der freilebenden, fakultativ pathogenen Amöben der Taxa Acanthamoeba und Naegleria von Interesse, die Bakterien der Gattung Legionella dislozieren, wobei die Legionellen in unvorhersehbarer Weise die Eigenschaften von schlecht verdaubarem Futter, eines Phoreten oder eines Wirtszell-lytischen Pathogens annehmen. Eine dauerhafte, nur oberflächliche Besiedlung ohne einseitige Schädigung (Epökie) kann im Tierreich allenfalls im System Seepocken und Wale postuliert werden, wobei auch in diesem Fall die Erhöhung des Gleitwiderstands negiert wird.

Brutparasiten finden sich bei den Kuckucken, Witwenvögeln, Kuhstärlingen, Honiganzeigern und in einigen Insektengruppen. Brutparasitismus ist das arteigene Verhalten von einigen Tieren, ihre Eier nicht selbst auszubrüten, sondern von Ersatzeltern, den Wirten, ausbrüten zu lassen, die auch die anschließende Fütterung und Führung der artfremden Jungtiere übernehmen und dadurch in ihrem eigenen Reproduktionserfolg geschädigt werden.

 

Fertilitätsparasiten sind solche Tiere, bei denen die Weibchen nicht mit dem arteigenen Samen befruchtet werden, sondern sich parthenogenetisch fortpflanzen. Sie benötigen jedoch eine Besamung zur Einleitung der Trächtigkeit, wozu das Sperma einer anderen Art benutzt wird. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der als Aquarienfisch ubiquitäre Spitzmaulkärpfling Poecilia sphenops Valenciennes, 1846.

Kleptoparasiten gibt es insb unter den Vögeln. Mit Kleptoparasitismus, gelegentlich verkürzend als Nahrungsschmarotzertum bezeichnet, charakterisiert man das gezielte Ausnutzen von Leistungen artfremder Individuen zum unmittelbaren eigenen Vorteil, beispielsweise das Stehlen von Nahrung oder die Inanspruchnahme von Nestern artfremder Tiere.

Sozialparasiten nutzen insb Ameisen, aber auch Termiten, Bienen, Hummeln und Wespen aus. Sozialparasitismus ist definiert als die Beziehung zwischen zwei Tierarten, bei der sich eine staatenbildende (eusoziale) Art mit steriler Arbeiterkaste oder eine Art, die ihre Arbeiterkaste sekundär verloren hat, das Sozialsystem einer anderen, ebenfalls staatenbildenden Art zunutze macht und diese Art so in ihrem Reproduktionserfolg schädigt.

Parasitoide sind Organismen, in der Regel Insekten, die während ihrer Individualentwicklung parasitisch leben, aber den Wirt zum Abschluss der Parasitierung stets töten. Sie können auch als Räuber mit einer während des Fressakts noch am Leben seienden Beute gesehen werden. Sie werden deshalb nicht als Parasiten betrachtet, weil diese Lebensform eher den biologischen Regeln des Prädatorentums folgt als jenen des Schmarotzertums.

Parasitäre Krater sind ein Phänomen des Vulkanismus, es sind dies Nebenkrater auf den Flanken eines komplexen Vulkans, die vom hauptrangigen Magmastrom des Vulkans gespeist werden.

Parasitäre Führungsstruktur ist ein zeitgemäßer Begriff aus dem Bereich Unternehmensorganisation. Er bezeichnet eine Organisationsform, in der ein leitender Angestellter ohne Fachwissen und ohne Fachkompetenz nur mittels sogenannter Schlüsselkompetenzen eine Gruppe führt bzw zu führen versucht. Dabei wälzt er die Verantwortung für die Qualität der Verrichtung nach unten auf die Facharbeiter ab, kassiert aber die Benefizien.

Der Terminus Sozialparasit in der Sphäre der Soziologie ist politisch unkorrekt und ideologisch belastet. Er definiert eine Person, die vorsätzlich und langdauernd auf Kosten der öffentlichen Wohlfahrt, der Sozialhilfe, lebt.


W1.5 Geschichte der Parasitenkunde

Die parasitologischen Kenntnisse prähistorischer Menschen dürften im Wesentlichen aus jenem eigenen Verhalten und aus dem von beobachtbaren Säugetieren resultiert haben, das zur plan­mäßigen Entledigung von als lästig empfundenen Ektoparasiten diente. Humanevolutiv betrachtet ist ein positiver Rück­kopplungs­effekt zwischen interindividuellem Lausentfernen („Groomen”) und der Gruppenbildung und des -zusammenhalts unbestritten. Ob gezielt pharmakologisch aktive Nahrungs­bestand­teile aufgenommen wurden um zumindest die Askaridenlast zu vermindern, ist umstritten; kann aber, in Analogie zu Beob­achtungen bei Schimpansen, durchaus als gegeben behauptet werden. Nur im Falle des Medina­wurms sind die überlieferten kulturellen Hinweise und die ätiologische Logik stark genug ausgeprägt, um eine prä­historische Wahr­nehmung der „Fremdheit” und der gesundheitlichen Schädlichkeit dieses Schmarotzers vermuten zu lassen.

Bild-Harusper

Abb. 3: Bronzener Strigilis mit dem Bild eines Haruspex, etruskisch. Amsterdam, Allard Pierson Museum. © B McManus 2003, http://www.vroma.org.

Kulturhistorisch interessant ist der Zusammen­hang zwischen der Kunst der Hieromantie, das ist die Einge­weide-, hier speziell die Leber­beschau, und einem tatsächlichen Befall der Haustiere durch Parasiten. Zwischen dem 20. und dem 10. Jht vChr entwickelt und von enormer Aus­strahlungs­kraft, wurde diese Kunst noch im frü­hrömischen Orakel angewandt. Sie scheint also offen­sichtlich eine gewisse nutz­bringende Treffsicherheit erlangt zu haben. Dabei schloss der Haruspex mittels sehr ausgefeilter Wissens­sätze durch die genaue Erkundung der Oberfläche der Leber des Opfer­tieres auf den Willen der Götter. Die häufigste Anwendung scheint speziell in der Region, wo diese Kunst entwickelt wurde, in Meso­potamien, zeitlich begrenzte, land­wirt­schaftliche Fragen gewesen zu sein. Ausdrücklich fest­ge­schrieben als relevante Erkennungs­zeichen sind Veränderun­gen, die wir heute dem Wirken von Leber­parasiten zuordnen (cit. Maul 2005). Die Spuren, die die Wanderung von Nematoden- und Trematoden­larven hinterlassen, die Gallen­gangs­veränderun­gen durch Leberegel­befall und die Zerstörungen, die Bandwurm­larven hervorrufen, lassen sich unzweifelhaft mit fruchtbaren, feuchten Jahren und/oder einem hohem Viehbestand korrelieren. Der Zusammen­hang mit dem menschlichen Wohlbefinden und der Produktivität der Gemeinde ist auch heute noch einsichtig.

Aus heutiger Sicht problematisch ist die mehrere Jahrtausende alte Ansicht über den „verkehrten” Ursachen-​Wirkungs­zusammen­hang von (Infektions-)Krankheiten. Bereits in chinesischen Medizinschriften, dem Buch Su-Wen, aus der Mitte des 26. Jhts vChr gibt es eine offenkundige Krätze-​Beschreibung mit einer Anleitung zur Entfernung der Milbe. Die Milbe wird jedoch nicht als Ursache, sondern als Folge der Erkrankung angesehen (cit. Theodorides 1980). Diese Vorstellung, erklärbar aus den sozialen Umständen und aus der Beobachtung von hartnäckig wieder­kehrenden Krankheiten (heute: Reinfektionen begründet in den Lebens­umstän­den), hält sich über die „europäische” Vier-Säftelehre (Humoralpathologie) bis in unsere Tage in Form der Traditionellen Europäischen Medizin (TEM). Im biblischen (alttestamentarischen), jüdischen und teilweise fundamentalchristlichen Denken ist eine Erkrankung und die Folgen einer Krankheit eine Strafe Gottes für böse Taten oder für ein gescheitertes Leben. Dieser Ansatz ist besonders anfällig für die Suche nach einem Schuldigen, einem Bösewicht, einem Gottes­verächter, wie zB König David, dessen Taten eine Seuche in Israel hervorriefen. Im römisch-​katholischen Denkkreis ist die Krankheit, die Seuche nicht Strafe und damit der Wille Gottes, sondern ein von Gott zugelassenes Übel, häufig hervor­gerufen von mit dem Satan verbündeten Hexer und Hexen.

 

Historisch gesehen ist über eine lange Zeit eine rein deskriptive und daher intellektuell unbefriedigende „Parasitenkunde”, vielfach parallel zur obig genannten Folgentheorie, feststellbar: Die umstrittenen parasitenkundlichen Stellen des Papyrus Ebers (ca 1500 vChr), die die Krankheit ààà, möglicherweise die Drakunkulose, benennt (cit. The Wellcome Trust 1996), die „feurigen Schlangen” des Buches Numeri (ca 800 vChr), die Hippokratischen Platt-, Rundwürmer und Askariden (= Madenwürmer) ((cit. Hippokrates von Kos, ca 460-370 vChr), die Aristotelischen „Hagelkörner” (= Zystizerken) der Schweine (cit. Aristoteles, 384-322 vChr), die Eingeweidewürmer und die Zecken in der Historia naturalis des Plinius dÄ (23-79 nChr) und die Erwähnung der tödlichen Schlafkrankheit des Kaisers Mari Jata von Mali durch Ibn Chaldun (1332-1406) (cit. The Wellcome Trust 1996) werden als reine Beobachtungen beschrieben, ein Zusammenhang mit übertragbaren Entitäten wird nicht hergestellt. Zahlreiche byzantinische, arabische und mittel­alterliche Schriften enthalten mehr oder minder zutreffende Beschreibungen und Aufzählungen von Parasiten des Menschen, wobei die Anzahl der beschriebenen Formen, heute biologische Arten genannt, laufend steigt, da die jeweils älteren Texte in Europa als Erkenntnis­quelle vorrangig anerkannt werden und jeder Autor eigene Erkenntnis zufügt. Auch das - soweit bekannt - erste Buch, das sich nur mit parasitischen Würmern befasst, Hieronymus Gabucinus´ De lumbricis alvum occupantibus ac de ratione curandi eos qui ab illis infestantur [1547], ist ein weitgehend beschreibendes Werk, in dem aber auch die Meinung vertreten wird, dass eine Abkühlung des Darms zur Entstehung von Band­würmern führt, die dann bei Fieber ausgestoßen werden.

Hingegen entwickelt sich aus der Ansicht Aristoteles, dass Läuse und Flöhe aus Schmutz und Schweiß entstehen, die Hypothese der Urzeugung von Klein­lebe­wesen, die auf Grund der über­ragenden Autorität des Aristoteles bis ins 19. Jht anerkannt war. Noch im Dictionnaire de medecine des (beinahe) Arztes Émile Paul Littré (1801-81) aus [1878] findet sich die Behauptung einer Parasitogenie in „hinfälligen und schwachsinnigen Wesen”. Einen letztendlich fatalen Schlag gegen diese Hypothese führte erst bzw schon Francesco Redi (1626-1697), der in seinem Werk Esperienze intorno all generazione degli Insetti im Jahre 1668 nachwies, dass destruierende Fliegenmaden aus Eiern stammen und nicht aus einer Urzeugung in einem Kadaver.

Bild-M Terentius Varro

Abb. 4: M Terentius Varro.

Nach Ackerknecht [1979] ist jedoch auch die Vorstellung, dass epidemisch auftretende Krank­heiten durch Ansteckung übertragen würden und durch Mikro­organis­men, „Samen” oder kleine Tierchen verur­sacht würden, sehr alt und in der Medizin in unregelmäßigen Zyklen modisch wieder­kehrend. Tatsäch­lich schreibt Marcus Terentius Varro, genannt Reatinus (116-27 vChr) in seinem Werk über die Land­wirt­schaft Rerum Rusticarum (lib. I, cap. 12.) über Infektions­erreger folgende Worte: „animalia quaedam minuta, quae non possunt oculi consequi et per aera intus in corpus per os ac nares perveniunt atque efficiunt difficilis morbos . . ” übersetzt: „Tiere, die so klein sind, dass die Augen sie nicht sehen können, und die durch die Luft in den Körper gelangen durch Mund und Nase und verschiedene Krank­heiten verursachen”. Diese Ansicht wurde zwar von Imperator Augustus' Hauptarchitekten, Marcus Vitruvius Pollio (ca 65-10 vChr), beim Bau von Wohn­stätten in Malaria­gebieten mit kaiserlicher Unter­stützung berück­sichtigt, konnte sich aber gegen die alles über­deckende Galensche humoral­pathologische Lehre bis ins 19. Jahrhundert nicht durchsetzen.

Das mittelalterliche Bauen von abgesonderten städtischen Siechenhäusern und Quarantäne­stationen für Reisende muss im Zusammenhang mit dem epidemiologischen Merkvers von Bernhard von Gordon (1258-1318) gesehen werden: „Febris acuta, Phthisis, Pedicon, Scabies, Sacer ignis, Anthrax, Lippa, Lepra nobis contagia praestant” zu Deutsch: Akutes Fieber (= Fleckfieber), Lungenschwindsucht, Fallsucht, Krätze, Ergotismus (= Antoniusfeuer), Milzbrand, Trachom & Lepra sind uns als ansteckend bekannt (cit. Winkle 1997). Auch die Flucht vor der urbanen Pest in die „gesunden” Landhäuser ist nur aus der Vermutung einer von Gottes Wirken unabhängigen Infektiosität des Schwarzen Todes zu erklären (cit. Boccaccio 1353). Ein Zentennium später war allerdings nur mehr eine Ansteckung im Zusammenhang mit von Gott zugelassenem Dämonenwerk fest im Bewusstsein der akademisch Gebildeten verankert - also die epidemische Dämonie (cit. Henricus Institoris 1486): I.18.42vb. Dabei stellte der Leibarzt dreier Päpste, Giovanni Maria Lancisi (1654-1720) fest, dass die Zahl von tödlichen Malaria­erkrankungen stark zurückging nachdem die Sümpfe rund um Rom trocken gelegt worden waren; woraus er 1717 in seiner Schrift De noxiis paludum effluvis, eorumque remediis libri duo unsanktioniert den Schluss zog, dass Mücken als Überträger von Krankheits­erregern wirkten, wobei er als über­tragenes Agens einen „schädlichen Stoff” postulierte - und jede Zulassung des Übels durch die Allmacht Gottes glattweg negierte. Diese Ansichten über die Konta­giosität galten jedoch im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts als völlig überholt und als anachronis­tischer Irrtum, hatte sich inzwischen doch die Wirkungs­losigkeit von Quarantäne­maßnahmen bei Gelb- und Fleckfieber und bei der Cholera vermeintlich unumstößlich erwiesen.

Als Friedrich Gustav Jakob Henle (1809-85) 1840 die Begriffe contagium vivum und contagium animatum erneut prägte und damit auch die Theorie von Mikro­organis­men als Ursache von Infektions­krank­heiten erneuerte, galt er keineswegs als Vorläufer einer neuen Ära, sondern als altväterlich. Hält doch zB 1849 Carl Ludwig Sigmund (1810-83), Seuchen­hygieniker am k.k. Allgemeinen Krankenhaus, die Pest für nicht-„contagiös” und er äußert zudem die feste Über­zeugung, dass eine Über­tragung nur durch die „Atmosphäre der Kranken” (sic!) erfolge. Dabei wies schon 1836 A. Donné Trichomonas vaginalis als offenkundigen Infektions­erreger aus, der damals zweite bezeugte weltweit. Der Aufschwung einer auf dem Gedanken der Kontagiosität beruhenden Parasiten­kunde erfolgte in der zweiten Hälfte des 19. Jhts in enger Verschränkung mit der Entwicklung leistungsfähiger Mikroskope. Der weiteste Pendelausschlag hin zu einer reinen kontagiösen Theorie erfolgte 1884, als von Berlin aus erstmalig und vorerst kursorisch jene Thesen verkündet wurden, die später Henle-Koch-Postulate genannt wurden:
Grundsätzlich gilt in der Medizinischen Mikrobiologie, wenn
1. ein Mikroorganismus aus einem kranken Wirt isoliert werden kann (ex vivo), und
2. ein Mikroorganismus im Laboratorium kultiviert werden kann (in vitro), und
3. ein Mikroorganismus bewirkt, dass eine gleichartige Krankheit in jedem Wirt auftritt, wenn dieser mit dem Mikroorganismus infiziert werden kann, und
4. ein Mikroorganismus aus diesem experimentellen Wirt re-isoliert werden kann,
dann, und nur dann wird der Mikroorganismus als Verursacher (= Erreger) einer Krankheit angesehen und die von ihm erregte Krankheit als Infektionskrankheit bezeichnet.

Diese geradlinige, stringente Formulierung einer parasitären Ursachen-Wirkungs-Beziehung, eingebettet in ein mechanistisches Weltbild, bildete zwar einen unter­stützenden theoretischen Unterbau für die militärisch/​sanitäts­polizeiliche Organisation der angewandten Hygiene der damaligen Zeit, die Postulate waren allerdings bereits zur Zeit ihrer Formu­lierung nicht ohne solche Ausnahmen, die - sachlich betrachtet - die Theorie falsifiziert hätten (zB Mykobakterien). Heute werden die Postulate gerne als historische Referenz in infektiologischen Arbeiten zitiert, nachdem AIDS, Auto­immun­erkrankungen und Opportunisten sie weitgehend relativiert haben.

Ein neuer Aspekt in dieser alten Ursachen-​Wirkungsdiskussion wurde durch die Schöpfung der Hygiene-​Hypothese eingebracht. Diese Hypothese besagt, dass das Auftreten verschiedener immuno­logischer Erkran­kungen, die beim Menschen erst im letzten Zentennium beobachtet wurden, wie zB Morbus Crohn, oder die in der Epoche alltäglicher wurden, als Hygiene­maßnahmen in den entwickelten Staaten allgemein angewendet wurden, auf das Faktum zurückzuführen ist, dass in der Kindheit eine zu geringe Belastung durch parasitische Würmer besteht und deswegen das Immun­system nicht rechtzeitig und nicht ausreichend konditioniert wird. Zumindest manche unserer Parasiten erweisen sich demzufolge als „good guys” und ihre Beherbergung ist nützlich für die Gesundheit des Menschen, sie wären dann als Symbionten anzusprechen! Eine verträgliche Parasitierung könnte dann als physiologisch anzusehen sein, eine Ansicht, die unabsehbaren Auswirkungen auf das strenge Fehlfunktionskonzept der westlichen Medizin hat. Wenn diese Hygiene­hypothese zutreffen sollte, dann ergibt sich in der Folge daraus auch, dass Personen mit einer bestehenden Wurminfestation einen deutlich schlechteren Impferfolg aufweisen als Nicht-​parasitierte. Somit wären die volks­wirt­schaftlichen Begrün­dungen von Impf­programmen in den Tropen zu überdenken.


Chronologie einer parasito­logisch über­zeugenden Benennung von Parasiten

1835 Trichinella spiralis durch Richard Owen und Arthur Farre
1836 Trichomonas vaginalis durch Alfred Donné
1843 Ancylostoma duodenale durch A. Dubini
1857 Balantidium coli durch P.H. Malmsten
1875 Entamoeba histolytica durch F. Lösch
1880 Oscillaria malariae = Plasmodium falciparum durch Alphonse Laveran
1894 Onchocerca volvolus durch Rudolf Leuckart
1898 Leishmania tropica durch Peter Fokitsch Borowsky


Nobelpreisträger für Erkenntnisse mit parasitologischem Anknüpfungspunkt

1902 Sir Ronald Ross (Malariaübertragung)
1907 Alphonse Laveran (Einzellige Erreger)
1926 Johann Fibinger (Das Spiroptera­karzinom. Eine vermeintlich universelle Krebserregung durch eine Wurminfektion mit Gongylonema neoplasticum bei Ratten, in Wirklichkeit die Auswirkungen eines experimentell erzeugten Vitamin A-Mangels)
1927 Julius Wagner-Jauregg (Malariatherapie der progressiven Paralyse)
1948 Paul Müller (Dichlordiphenyltrichlorethan = DDT als Insektizid)
2015 William C. Campell und Satoshi Omura (Helminthentherapie), Youyou Tu (Malariatherapie)


W1.6 Dermatozoenwahn oder das Ekbom-Syndrom

Der Begriff des Dematozoenwahns geht auf von Ekbom [1938] zurück, der ihn in seinem Artikel Der präsenile Dermatozoenwahn prägte. Es handelt sich um eine organische Psychose, um eine Wahrnehmungsstörung mit haptischen Halluzinationen. Die Betroffenen haben die wahnhafte Vorstellung, dass sich knapp an der Sichtbarkeits­grenze befindliche Parasiten, meist Würmer oder Arthro­poden, unter ihrer Haut befinden und /oder sich dort herumbewegen. Dies führt zu heftigen Angst­zuständen und zu Juckreiz, der meist mit unkontrolliertem Kratzen bekämpft wird. Die Patienten sind der unveränderlichen Über­zeugung, dass sie von Parasiten befallen sind und die Ärzte bzw Para­sitologen allgemein falsche Diagnosen liefern und speziell in ihrem Fall überfordert sind. Das Fehlen jeglicher klinischer oder parasitologischer Beweise wird nicht als Beruhigung und Klärung gesehen, sondern viel eher als Bestätigung für ihre Meinung, dass ihre Gesundheit von einem bislang unent­deckten Parasiten bedroht wird. Dies führte in Pittsburgh/USA im Jahre 2002 zur „Neubenennung” dieses Syndroms als Morgellonen-​Krankheit durch die Biologin Mary Leitao, die ihr Kind von solch mysteriösen Eindring­lingen befallen wähnte. Sie gründete kurzerhand die Morgellons Research Foundation, um zu erforschen, wofür sich Ärzte und Wissenschaftler aus ihr unerklärlichen Gründen nicht zu interessieren schienen. Aber nach einem Dezennium Ressourcenverschwendung kamen höchstselbst das CDC und die Mayo Clinic zum einhelligen Ergebnis, dass „die Eindringlinge sich nicht in der Haut der Betroffenen befinden - sondern in ihrem Kopf.” Zu den bekannten Ursachen des Syndroms gehören Kokain- und Ampheta­min­missbrauch, Alkohol­entzug, Erkrankungen des ZNS und Hirn­verletzungen, vermutet wird auch ein Zusammen­hang mit den Hormon­umstellungen in den Wechseljahren. Es sind mehr Menschen über 40 und deutlich mehr Frauen als Männer betroffen. Die Diagnose ist meist nicht schwierig, da die Wahr­nehmungs­störungen offen­sichtlich sind; die Zuweisung des Patienten an einen spezialisierten Psychiater wegen des Mangels an solchen und des heftigen Widerstands der Patienten meist unmöglich. Die Behandlung ist wegen fehlender Compliance häufig aussichtslos, da die Patienten fast immer die Einsicht einer psychiatrischen Ursache ihrer Leiden ablehnen und unverrück­bar an somatische Ursachen glauben. Nicht selten wird diese Situation dann von Scharlatanen und Wunderheilern aller Arten, ja selbst von betrügerischen Forschern als vermeintlich risikolose Spielwiese ausgenutzt (cit. Shelomi 2013) und die Erkrankten als Bereicherungs­born ausgebeutet.


W1.7 Eigene Publikationen, zum Thema passend

  1. wik117 Hassl A [2005]: Der klassische Parasit: Vom würdigen Gesellschafter der Götter zum servilen Hofnarren. Wiener Klinische Wochenschrift 117 (Suppl 4): 2-5.

W1.8 Fremde Publikationen, zum Thema passend

  1. Ackerknecht EH [1979]: Geschichte der Medizin. Enke Verl., Stuttgart: 236 pp.
  2. Boccaccio G [1353]: Il Decamerone. Artemis & Winkler, München/Zürich: 886 pp.
  3. Eisenmann G [1835]: Die vegetativen Krankheiten und die entgiftende Heilmethode. J.J. Palm und E. Enke, Erlangen: 698 pp.
  4. Gabucinus H [1547]: De lumbricis alvum occupantibus, ac de ratione curandi eos, qui ab illis infestantur commentarius. Hier Scotum, Venedig: 168 pp.
  5. Hippokrates von Kos [ca 390 vChr]: Prognostikon. In: Capelle W. [1955]: Hippokrates Auserlesene Schriften. Artemis-Verl., Zürich: 238 pp.
  6. Institoris H [1487]: Der Hexenhammer. Malleus maleficarum. Dtv München: 864 pp.
  7. Lancisi GM [1717]: De noxiis paludum effluvis, eorumque remediis libri duo. Rom, 480 pp.
  8. Littré É & Robin C-P [1878]: Dictionnaire de médecine, de chirurgie, de pharmacie, de l´art vétérinaire et des sciences qui s´y rapportent . . . 14e éd. J.-B. Bailliére et fils, Paris: 1880 pp.
  9. Maul S [2005]: Omina und Orakel. Reallexikon der Assyriologie & Vorderasiatischen Archäologie 10: 45-88.
  10. Gaius Plinius Secundus Maior [77]: Naturalis Historia: libri XXXVII.
  11. Shelomi M [2013]: Evidence of Photo Manipulation in a Delusional Parasitosis Paper. J Parasitol 99(3): 583-5.
  12. The Wellcome Trust [1996]: Illustrated History of Tropical Diseases. The Trustees of the Wellcome Trust, London: 452 pp.
  13. Theodorides J [1980]: Geschichte der Parasitologie. In: Sournia J.-C., Poulet J., Martiny M. (eds): Geschichte der Medizin, der Pharmazie, der Zahnheilkunde und der Tierheilkunde. Andreas & Andreas Verlagsbuchhandel, Salzburg: 2933-59.
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